The Paranoid Wars – Teil 1

The Paranoid Wars – Teil 1

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Gleich vorweg, es handelt sich bei diesem Beitrag um einen sog. Rant. Ich poste hier meine eigene unverblümte Meinung. Kritik wird gerne über E-Mail, niemals aber über das Kommentarsystem, entgegen genommen (siehe About)

Ja, ich glaube ab sofort werde ich sie so betiteln. The Paranoid Wars. “Die Kriege der Paranoiden – denn sie hatten Recht”. Klingt schon fast wie eine Filmhomage.

Aber worum geht es? Wie der Titel bereits ankündigt, soll es den Krieg der Paranoia beschreiben. Nachdem ich mit den ersten Punkten, die ich anbringen möchte, fertig war, hatte die Artikel bereits knapp 1800 Wörter. Ich unterteile den Artikel in mehrere Teile und füge je nach Aktualität Neues hinzu. Fangen wir mit einigen Basis-Punkten an.

[…]Häufiger taucht der Begriff jedoch in seiner adjektivischen Form paranoid auf, der auf Verfolgungsängste oder Verfolgungswahn hinweist. (via)

Solche Ängste scheinen angesichts des aktuellen Stands der Dinge gar nicht mal so abwegig. Edward Snowden hat so viele Dokumente mitgehen lassen, dass bisher (und wohl auch in Zukunft) niemand abschätzen kann wie viele Weltbürger tatsächlich unter Generalverdacht gestellt werden. Fast jeder wird ausspioniert in Maßen (read: Massen), wie nicht einmal die größten Schwarzmaler es zu Beginn des Patriot-Act vorausgesagt hatten. Das rührt auf beiden Seiten natürlich eine bestimmte Personengruppe besonders auf: Paranoide. Eine Seite fühlt sich jetzt natürlich in der Bestätigung dieses ‘offenen Geheimnis’ natürlich noch beobachteter (Wah! Hyperlative!). Währenddessen sehen sich die Mitarbeiter der ausführenden Organisationen – der “anderen” Seite – jetzt, als solche Gruppenzugehörige, enttarnt. Behörden in den United States haben sich jetzt bereits mehrfach empört(!) man müsse diese Maßnahmen ergreifen um der imminenten Terrorgefahr entgegen zu wirken. Niemand kann jetzt noch ernsthaft behaupten, dass die US-Regierung sich nicht als Weltpolizei sieht. Auch im Internet.

Auch ich kann mich dieser Paranoia nicht entziehen. Der Mailserver kommuniziert ja schon länger nicht mehr ohne Zertifikat mit mir. Dem Webserver wurde jetzt Forward Secrecy aufgezwungen. Leider kann ich das für diesen Blog noch nicht sagen, da dieser fremdgehostet wird. Einen Facebook-Account habe ich nicht und plane auch nicht einen solchen anzuschaffen. Eine Firewall die mir alle Verbindungen anzeigt, Addons für den Browser um jegliches Script und Cookie zu blocken verwende ich bereits seit Jahren. Wer hatte nicht schon einmal den Drang Abends beim nach Hause gehen sich über die Schulter zu sehen? Warum legen viele diese Vorsicht im Internet so selbstverständlich ab? Haben die Datenskandale der Vergangenheit nichts bereits oft genug gezeigt, dass sensible Daten und Informationen auch als solche behandelt werden sollten? Trotzdem lassen wir uns auf fragwürdige Projekte weiterhin ein. Um nur ein paar zu nennen:

  • Die elektronischeGesundheitsKarte (Artikel vom CCC 2006!) Eine zentralisierte Lösung zur Speicherung der Patientendaten einer Person.
  • Der neuePersonalAusweis. Soll den alten Personalausweis ablösen. Enthält neben den alten Informationen auch biometrische Daten, die per RFID (also über den Luftweg) ausgelesen werden können.
  • SWIFT-Abkommen mit den USA  seit 2010 werden sämtliche Zahlungswege zur USA den dort ansässigen Behörden zur Verfügung gestellt.

Es gäbe weitere Beispiele, aber dieses sind die Prominentesten. Gerade diese Daten-rechtlich bedenklichen Projekte wurden über unser aller Kopf und meistens mit relativ wenig Gegenwehr durchgesetzt. Traurig an dieser Stelle ist eigentlich, das viele kluge Informatiker an der Umsetzung der technischen Seite mitgearbeitet haben, diese jedoch häufig außer Acht gelassen wurden/werden, wenn es um deren Meinungen zur Sicherheit geht.

Der Normalo ist also durchaus auch betroffen. Ich glaube z.B. nicht, dass der Mittelstand Industriespionage so toll findet. Ich bin auch nicht davon überzeugt, dass Hans-Peter es OK findet, wenn seine E-Mails gelesen werden (Buzzword De-Mail und Verschlüsslung). Mal ganz zu schweigen davon, dass Deutschland Spitzenreiter für Pornographie im Web ist. Spätestens, wenn bekannt wird, dass auch solche Meta-Daten gesammelt wurden dürfte die Schmerzgrenze der Akzeptanz Vieler erreicht sein.

Aber nichts passiert… keine größeren Konsequenzen – bisher. Der Ausgang zeichnet sich bereits jetzt ab. Wo sind die Depeschen? Die öffentliche Empörung? Wo sind die Auseinandersetzungen in der breiten Masse ODER der Regierung? Schweigen im Walde. Mitunter beweist die Bundesregierung mal wieder völlig ihr #Neuland und erklärt zwischenzeitlich “die Sache mit der NSA” für beendet. Um es zusammenzufassen: Kein Krieg! In keiner Form. Nicht mal ein “Sorry” oder “Oops” (außer von DELL) der anderen Seite des großen Teiches. Dabei wäre jetzt wieder einer dieser Momente, wo die Regierung mal ihre Stellung beweisen könnte. Es ist ja nicht so, dass Deutschland nicht auch eine Weltmacht wäre… oder? Stichwort #GroKo.

“Aber ich bin doch gar nicht betroffen!” “Ich hab doch noch nie etwas Peinliches im Internet gemacht!” oder schlicht “Das ist mir egal” sind keine Seltenheit, spricht man Andere auf das Thema an. Mein Favorit ist und bleibt “Ich habe ja nichts zu verbergen”, ihr wisst schon, dieser Satz den Regierungen schon seit Jahren als Argument verwenden. War auch in der DDR super beliebt. Wiederholt man die Lüge oft genug, glaube alle es wäre die Wahrheit? Das sollte allerdings nicht dazu führen, dass man die Hoffnung auf Widerstand gleich aufgibt. Das wäre fatal. Wir stehen hier eher mal wieder vor einem Demographie-Problem, denn die breite Masse der Bevölkerung scheint uninformiert/desinteressiert. Mit Sicherheit lässt sich sagen, dass sich deren Erkenntnisse nicht in den Wahlergebnissen 2013 niederschlugen.

Glenn Greenwald, der Verwalter der Snowden-Dokumente, hat zu diesem Thema kurz und knapp erklärt, was die US-Regierung zu planen scheint. Darüber hinaus gibt er auch eine schöne Lösung für all diese “ich habe nichts zu verbergen Typen”.

To be continued in Part 2…

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